Jas abholen, keine Neins, keine Fragezeichen
Bei der Suche nach den richtigen Sponsoren für Kultur- oder Bildungsprojekte kann einiges schief gehen. Um Klarheit in die Sache zu bringen, haben wir mit den Kulturförderungspaten, einer Agentur für Kulturförderung aus Leipzig, gesprochen. Die Agentur berät und unterstützt Kulturprojekte und -veranstaltungen jeglicher Art in den Bereichen der Finanzierung, Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, Buchhaltung und Drittmittelakquise.
Zu allererst ist zu erwähnen, dass die Suche nach Fördermittelgeber mit Hilfe eines Antrags durchgeführt wird. Der Antragsteller bewirbt sich auf die finanzielle Unterstützung und kann ähnlich wie bei der Jobsuche abgelehnt werden. Zwar hat jeder einen Anspruch auf Förderung, dennoch können die Geldgeber Nein sagen, da keine Verpflichtung vorliegt.
Wie können Organisationen den Fördermittelgeber zu einem Ja bewegen?
Fördermittelgeber bekommen für ein Projekt mit Hilfe einer aussagekräftigen Projektbeschreibung einen ersten Eindruck. Es reicht nicht aus, wenn der Organisator überzeugt ist von seinem Projekt, er muss die Jury beeindrucken. Die Projektbeschreibung umfasst entweder einen zehnseitigen Text inklusive einer einseitigen Zusammenfassung oder, was bei Sponsoren häufig der Fall ist, eine Power-Point-Präsentation, bei der der Antragsteller der Jury gegenübersteht und sein Projekt verkaufen muss. Bei beiden Möglichkeiten sollten keine Fragezeichen auftauchen. Wir wissen alle: Wenn wir etwas nicht verstehen oder erst einmal das Internet durchforsten müssen, um Antworten zu finden, haben wir keine Lust mehr. Bei Fördermittelgebern ist es ähnlich. Antragsteller sollten nicht auf ihre Website für nähere Informationen verweisen. Ihre Beschreibung, seien es nun die zehn Seiten oder die Präsentation, muss alles verständlich darlegen.
Desweitern interessiert sich der Geldgeber für die Verwendung seines Geldes. Die Kostenkalkulation muss nachvollziehbar und vollständig in einem Projektfinanzierungsplan aufgeführt sein. In dieser Übersicht darf nichts fehlen, da keine Änderung durchgeführt werden können, wenn sie einmal eingereicht worden ist. Also muss der Antragsteller vorher darüber nachdenken, ob eine spätere Dokumentation z.B. in Form eines Buches oder eines Videos erfolgen soll. Dann muss die Kalkulation diesen Kostenpunkt bereits zu Beginn enthalten, damit die erforderlichen Mittel vorhanden sind.
Das A und O der Bewerbung ist allerdings die Glaubwürdigkeit des Antragstellers. Große Kulturorganisationen wie Museen sind automatisch glaubwürdig. Wie sieht das allerdings mit kleinen Organisationen oder Privatpersonen aus? Diese müssen ihre Glaubwürdigkeit beweisen. Dies schaffen sie mit einem Projektkonzept, in dem alles bis ins kleinste Detail geplant ist. Somit weiß der Fördermittelgeber, dass sein Geld in ein Projekt gesteckt wird, dass definitiv durchgeführt wird.
Nicht unwichtig bei der Bewerbung ist die Gegenleistung, die der Geldgeber bekommt. Bei der Präsentation muss neben der Anpreisung des Kulturprojekts auch die Frage beantwortet werden, warum ausgerechnet dieser Sponsor zur finanziellen Unterstützung beitragen soll. Neben der Nennung und der dazugehörigen Werbung muss der Antragsteller etwas finden, um den Geldgeber zu locken.
Wenn alles eingehalten wurde, was sind die Gründe für ein Nein?
In einigen Fällen wird die Bewerbung trotz Vollständigkeit abgelehnt. Manchmal ist die große Nachfrage das Problem, in anderen Fällen überzeugt der Antrag den Fördermittelgeber nicht. Viele vergessen allerdings die Förderbedingungen. Diese sollte jeder Antragsteller vorher lesen, um selbst abwägen zu können, ob die Bewerbung sinnvoll ist oder nicht. Natürlich kann der Organisator sein Glück versuchen, dennoch lässt sich durch Ausschließen der Sponsoren Arbeit einsparen.
Die Kulturförderungspaten lassen die Organisationen in diesem ganzen Durcheinander nicht allein. Sie helfen den Antragstellern, damit ihre Bewerbung angenommen wird und die Kultur- oder Bildungsprojekte ein Erfolg werden.
Falls Sie Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, schauen Sie auf der Website der Agentur für Kulturförderung vobei.